Photopia Hamburg Fototörn

Leinen los – wir gehen auf Fototörn im Hamburger Hafen

Photopia Hamburg – Fototörn Barkassenfahrt in Hamburg

Sanft hebt und senkt sich der Boden unserer Barkasse, über uns kreischen zwei, drei Möwen, in der Nase die Düfte des Hafens: So muss das sein, wenn ein echter Fototörn durch den Hamburger Welthafen angesagt ist. Ein mächtiger Schiffsrumpf verdunkelt die Sonne, seinem Anker weit über uns sehen wir an, dass er schon viele tausend Seemeilen hinter sich gelassen hat. Sein mächtiger Wulst am Bug (Bug heißt das "Vorne" am Schiff, da sind wir FotografInnen uns einig) ist zum Greifen nah – fehlt nur noch, dass unser kerniger Kapitän über Lautsprecherdurchsage darum bittet, den Ozeanriesen nicht zu streicheln.
Die Photopia Hamburg Fototörn Barkassenfahrt im Hamburger Hafen macht dieses Mikro-Abenteuer möglich, denn sie schippert exklusiv für FotografInnen an die schicksten Ecken: die altehrwürdige Speicherstadt, die neue Hafen-City mit ihren Baukranwäldern und Architektur-Ikonen, die funkelnde Elbphilharmonie, den nüchternen Container-Hafen, die Docks oder die Frachterkais, die naturgetreu im echten Shabby Chic "strahlen". Zwischen den Highlights bleibt Zeit für einen Klönschnack, ein Bild von den Wasservögeln oder einfach einem Panorama der schönsten Stadt der Welt; zumindest aus Hamburger Sicht.
Zuvor gab es eine kurze Einweisung von Ralf Brunner, der sich mit Frank Fischer (genau der von der FF-Fotoschule) abwechselt und für Fototipps, Technikfragen und alles andere zuständig ist. Er erklärte uns kurz die wichtigsten Bordregeln, damit niemand von Barkasse koppheister geht und welche Grundeinstellungen an der Kamera Sinn machen und welche nicht – schließlich wenden sich die Fototörns nicht nur an Profis, sondern an alle, die mal wirklich andere Bilder vom Hafengeschehen schießen wollen, sei es mit Smartphone, Spiegelreflex oder Spiegelloser, mit Mittelformatkamera oder diesen Altmodischen mit Film. Und manchmal tippt er mir auf die Schulter und kündigt eine fotogene Szene an.
Selbst einen Abstecher zur unübersehbaren Viermast-Stahlbark Peking, dem stolzen Großsegler und Neu-Mitglied im Deutschen Hafenmuseum, machen wir an diesem Tag – alles immer mit Perspektiven, die wir weder von Land aus noch von einer der typischen Hafenrundfahrt-Barkassen oder den Elbfähren erhaschen können. Wo der Seegang es zulässt, traut sich mancher, seine Kamera über Bord auch mal ganz flach über das Wasser zu halten - alles auf eigenes Risiko. Mit etwas Gischt muss auf den offeneren Gewässern jedenfalls gerechnet werden. Selbst ein U-Boot tauchte plötzlich auf. 
Die graubärtige Eminenz hinter den Fototörns und selbstredend mit an Bord ist Christian Popkes, künstlerischer Leiter der PHOTOPIA HAMBURG, Erfinder der Fototörns durch den Hamburger Hafen, sowie Kurator und Initiator des Oberstdorfer Fotogipfels. Er "kuratiert" mit dem Käptn die Sehenswürdigkeiten jedes Törns. Ob er auch die schlafenden Enten auf dem Mäuerchen bestellt hat, an denen wir dicht vorbeigleiten?
Wir legen wieder an den Landungsbrücken an, die zwei Stunden vergingen wie im Flug – dabei schipperten wir fast immer gemütlich dahin oder hielten die Position, bis jeder seine Aufnahme im Kasten hatte. Wir haben so viel gesehen, aber längst nicht alles. Selbst wenn der nächste Fototörn die gleiche Route abfahren würde, hätten wir andere Motive: Die Schiffe im Hafen kommen und gehen, die Hafen City wächst weiter, das Licht scheint anders ... Spätestens während der Cruise Days oder beim Hafengeburtstag haben wir eine neue Kulisse am und im Wasser. Dann muss ich wieder Hafenluft schnuppern und schwankende Planken unter den Füßen spüren.